Der brennende Dornbusch

Wir kennen vielleicht alle die Bibelstelle Exodus 3,1 -4,7, die Berufung Moses.

Gott teilt sich Moses im brennenden aber nicht verbrennenden Dornbusch mit.

Er stellt sich vor mit den Worten "Ich bin, der ich bin da, der Seiende, der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jacobs."

 

Die Botschaft Gottes für Moses und uns hat Erich Zenger (1939-2010), Priester, röm.- kath. Theologe, alttestamentlicher Bibelwissenschaftler und Universitätsprofessor, wie folgt gedeutet:

 

ZUVERLÄSSIGKEIT

Ich bin zuverlässig da: Ihr könnt euch darauf verlassen, das ich da bin, wenn Not ist. Ihr dürft auf mich vertrauen.

 

UNVERFÜGBARKEIT

Ich bin unverfügbar da: Ich bin so da, wie ich es will, und nicht, wie ihr es gerne hättet.

 

AUSSCHLIESSLICHKEIT

Ich bin der ausschließlich-Da-Seiende: Ich bin ich und kein anderer, damit müsst ihr fest rechnen.

 

UNBEGRENZTHEIT

Ich bin unbegrenzt da: Ihr könnt mir keine Schranken setzen, auch nicht die des Todes.

 


Moses sieht Gott nicht, er hört Gott nur. 

Er zieht die Schuhe aus und betritt heiligen Boden.

Nicht Mose hat Gott gesucht, sondern Gott hat Mose gefunden.

Nicht Mose war ein Gottsucher, sondern Gott war ein Mose-Finder.

Gott findet uns Menschen im Alltag, auch wenn wir es nicht vermuten oder damit rechnen.

An Orten wie Kirchen findet Gott uns wohl besonders gut und gern.

Weil wir dort entsprechend disponiert sind.

 

Gott ist ein aktiver zuwendender Gott. 

Die Initiative geht immer zuerst von ihm aus.

Bevor wir ihn suchen, hat er uns schon gefunden.

Er hört, er sieht, er erkennt, er rettet, er führt hinaus ins Weite.

Wir begegnen Gott im Alltag, wenn wir ein ehrfürchtiges hörendes Herz entwickeln.

Wir lernen dabei mit dem Herzen zu sehen und zu denken. Lebenslang.

 

Zurück zum brennenden Dornbusch...

 

Ein Ort kann dann heilig werden, wenn die Stimme Gottes dort hörbar wird.

Wenn sich Menschen im Innern berühren lassen.

Wenn in alltäglichen Veränderungen Gottes Wort wirksam wird.

 

Und wir haben einen guten Grund.

Jesus Christus.

Mit ihm stehen wir auf festem Fundament.

 

"Geheiligt werde dein Name", diese Worte sind Bekenntnis und Auftrag zugleich. 

Dann kann überall ein Stück heiliger Boden werden.

 

Mit und ohne Schuhen.

 

 

Monika Maria Jeromin